Wie altes Zahngold benachteiligten Kindern hilft
In zwei Jahren wurden in sechs Zahnarztpraxen das von Patientinnen und Patienten gespendete Zahngold gesammelt. Über den Erlös von 23416 Euro freuen sich (von links) Maren Dronia, Ute-Marie Reichert und Enno Littmann von der Kinderstiftung Bodensee sowie Andreas Schmidt (Metaux Precieus Dental GmbH) und Zahnärztin Anja Kürschner-Kreisel.SZ / Brigitte Geiselhart
"Guter Rat oder eigener Herd sind Goldes wert" und "Morgenstund hat Gold im Mund". Wer kennt sie nicht, die Sprichwörter um das begehrte Edelmetall. Was aber, wenn das Gold im Mund, also der Zahnersatz, in die Jahre gekommen ist und erneuert werden muss? Für die Kinderstiftung Bodensee ist dieses Altgold tatsächlich "Goldes wert".
Seit zwei Jahren wird das Altgold gesammelt
Seit zwei Jahren sammeln sechs Zahnarztpraxen in Friedrichshafen, Meckenbeuren und Meersburg das Altgold, das deren Patientinnen und Patienten für die Kinderstiftung gerne spenden. "Ein einzelner Zahnersatz hat oft nur wenig Goldanteil und dieser muss auch noch kostspielig von Keramik und anderen Metallen getrennt werden, bevor es als Altgold verkauft werden kann", weiß Anja Kürschner-Kreisel. Für viele Menschen sei der Aufwand zu groß und sie nehmen diese Gelegenheit der Spende gerne wahr.
Die Zahnärztin hat selbst zwei kleine Kinder und findet das Engagement der Kinderstiftung, die sich um die Bedürfnisse benachteiligter Kinder in der Region kümmert, wirklich unterstützenswert.
Mit dem Zahngold werden auch Schwimmkurse finanziert
"23.416 Euro sind eine starke Summe, die da zusammengekommen ist", freut sich Maren Dronia. "Die Kinderstiftung hat eine große Vielzahl an Projekten, die Kinder mit weniger guten Startbedingungen unterstützen und fördern", so die Projektleiterin. Gerade während und auch nach der Coronazeit seien Bewegungskurse zum Schwimmen oder Radfahren lernen immens wichtig geworden.
Aber auch mit dem Projekt "Luchs", in dem einzelne Kinder individuell gefördert werden oder das Vorlesen in Kindergärten und Grundschulen durch Ehrenamtliche seien unverzichtbare Angebote der Kinderstiftung. "Durch die Spenden können unsere Unterstützungen langfristig und nachhaltig realisiert werden, wir sind allen Beteiligten sehr dankbar", so die Caritas-Mitarbeiter
Ein besonderer Dank gilt nicht nur den zahlreichen Patientinnen und Patienten, die ihr Zahngold gespendet haben, oder den sechs Zahnarztpraxen der Doktoren Jana und Michael Konrad, Anja Kürschner-Kreisel und Christian Kürschner, Julia Ehrat und Eva und Christoph Meißner in Friedrichshafen, sowie Barbara und Jochen Hübner in Meckenbeuren und Beatrice Hartmann in Meersburg.
"Es ist für uns eine große Unterstützung, dass die Firma Metaux Precieux Dental GmbH in Stuttgart die Verarbeitung und Trennung des Zahngoldes kostenlos übernommen hat", erklärt Ute-Marie Reichert. Die Referentin für Fundraising der Caritas hofft gemeinsam mit Kuratoriumsmitglied Enno Littmann auf weitere Zahnarztpraxen, die das wertvolle Altmaterial künftig sammeln werden.