Klein – und schon in Not: Kinderarmut im Südwesten
Cornelia Jegler-Rueff (rechts) tut s gut, sich ihr Leben von der Seele zu reden. Sie war mti vier Kindern viele Jahre alleinerziehend und lebte von Hartz IV. Nicole Dodek, Projektleiterin der Kinderstiftung, hat immer ein offenes Ohr für die Probleme der Eltern in Not und hilft, wo sie kann.Birgit Hofmann
Nicole Dodek ist ein hilfsbereiter Mensch. Nicht nur, dass die 35-jährige Sozialarbeiterin als Projektleiterin der Kinderstiftung Bodensee in Friedrichshafen ein offenes Ohr für die Sorgen und Nöte sozial benachteiligter Familien hat. Sie will sich auch gerne umhören, wer bereit wäre, über seine Situation zu sprechen. Doch obwohl die Stiftung im vergangenen Jahr im Bodenseekreis 438 Kindern mit Kleidung und Möbeln geholfen hat, wollen viele Betroffene nicht erzählen, wie es ist, wenn man jeden Cent umdrehen muss und seinen Kindern vieles, was für andere selbstverständlich ist, nicht ermöglichen kann. Viele schämen sich dafür.
Dass es im Süden Deutschlands, in einem reichen Bundesland wie Baden-Württemberg, überhaupt Kinder gibt, die in Armut leben, mag man kaum glauben: 2016 lag der durchschnittliche Bruttoarbeitslohn inklusive Sonderzahlungen bei 53 211 Euro. Damit liegt das Land deutschlandweit auf dem dritten Platz, hinter Hamburg und Hessen. Trotzdem sind 358 000 Kinder armutsgefährdet, besonders diejenigen von Alleinerziehenden. 2015 waren 68 Prozent der Alleinerziehenden armutsgefährdet. Und wenn die Mutter arm ist, sind es die Kinder auch.
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